Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!howland.erols.net!newsfeed.nacamar.de!newsfeeds.belnet.be!news.belnet.be!newscore.gigabell.net!news-fra1.dfn.de!news.Uni-Mainz.DE!german From: dantefaq@dante.de (DE-TeX-FAQ-Maintainer) Newsgroups: de.comp.text.tex,de.answers,news.answers Subject: TeX, LaTeX, DANTE e.V.: FAQ - Fragen und Antworten (Part 8 of 11) Supersedes: Followup-To: de.comp.text.tex Date: 18 Jan 2000 16:59:17 GMT Organization: DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. Lines: 873 Approved: news-answers-request@MIT.EDU Distribution: world Expires: 03 Mar 00 17:58:47 Message-ID: References: Reply-To: dantefaq@dante.de (DE-TeX-FAQ-Maintainer) NNTP-Posting-Host: sun2.dante.de Mime-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1 Content-Transfer-Encoding: 8bit X-Trace: bambi.zdv.Uni-Mainz.DE 948214757 9502 134.93.8.35 (18 Jan 2000 16:59:17 GMT) X-Complaints-To: usenet@mail.uni-mainz.de NNTP-Posting-Date: 18 Jan 2000 16:59:17 GMT Summary: This posting contains a list of Frequently Asked Questions (and their answers) about the typesetting system TeX and about DANTE e.V., the german-speaking TeX users group. It is in German and uses the ISO Latin-1 character set. Keywords: FAQ TYPESETTING TeX USERGROUP DANTE Originator: german@sun2.dante.de Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.comp.text.tex:27413 de.answers:4117 news.answers:175386 Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.005) Archive-name: de-tex-faq/part8 Posting-Frequency: monthly Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1 URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/ --- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 8 --- Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. Keith Reckdahl (Version 59 vom Januar 2000) ------------------------------------------------------------------------ 8 TeX, LaTeX, Makros etc. (IV) 8.1 Verschiedene Zeichen 8.1.1 Wie bekomme ich ein Gradzeichen? Das Gradzeichen erhält man am einfachsten mit LaTeX2e mittels \newcommand{\grad}{\ensuremath{^\circ}} Da die Anweisung \ensuremath in LaTeX 2.09 nicht existiert, muß man hier den konventionellen Weg wählen (der auch in LaTeX2e funktioniert): \newcommand{\grad}{\mbox{\(\mathsurround=0pt{}^\circ\)}} Hat man schon die `Text-Companion'-Schrift der EC-Schriftfamilie installiert, kann man mit dem Paket `textcomp', das seit Dezember 1997 Bestandteil von LaTeX2e ist, auf ein Gradzeichen mit \textdegree und auf ein fertig zusammengesetztes Grad-Celsius-Zeichen mit \textcelsius zugreifen. In der mittlerweile veralteten Testversion von `textcomp' mußte statt \textcelsius noch \textcentigrade verwendet werden. ec/tc-fonts: CTAN: fonts/ec/ 8.1.2 Wo finde ich ein Promillezeichen? Ich möchte endlich 1,1\,Promille statt 0,11\,\% eingeben können. ``Die TeXnische Komödie'' vom Dezember 1993 enthielt folgende Lösung, die auf der TeXbook-Lösung zu Übung 11.6, S. 67+311, basiert (an LaTeX2e angepaßt [br]): \newcommand{\promille}{% \relax\ifmmode\promillezeichen \else\leavevmode\(\mathsurround=0pt\promillezeichen\)\fi} \newcommand{\promillezeichen}{% \kern-.05em% \raise.5ex\hbox{\the\scriptfont0 0}% \kern-.15em/\kern-.15em% \lower.25ex\hbox{\the\scriptfont0 00}} Die zusätzliche \(..\)-Umgebung im Makro \promille ist für LaTeX2e zwingend notwendig, da sonst in einigen Fällen Zeichen fehlen könnten. (Man könnte auch die Anweisung \ensuremath aus LaTeX2e verwenden.) Leider paßt das erzeugte Promillezeichen von der Form her nicht zum Prozentzeichen. Ein viel bessere Lösung in Form von fertigen Lettern bieten die `wasy'- und die Text- bzw. `Text-Companion'-Schriften der EC-Schriften: Promillezeichen aus den `wasy'-Schriften: \usepackage{wasysym} \permil Promillezeichen aus der Text-Companion-(tc)-Schrift der EC-Schriften: \usepackage{textcomp} \textperthousand Diese Lösungen haben den Vorteil, daß sie auch von der Form zum üblichen Prozentzeichen passen. textcomp: CTAN: macros/latex/base/textcomp.sty ec/tc-fonts: CTAN: fonts/ec/ wasy: CTAN: fonts/wasy2/ CTAN: fonts/wasy2/ps-type1/hoekwater/ wasysym: CTAN: macros/latex/contrib/supported/wasysym/ 8.1.3 Ich benötige einen liegenden bzw. gedrehten `dagger' oder ein ähnliches liegendes Zeichen. Wie? Entweder sucht man nach einem fertigen Font mit einem solchen Symbol oder ändert die Quelle eines Fonts, falls dieser beispielweise als mf- Datei vorliegt, und fügt in die Quelle eine Operation zum Drehen eines Zeichens ein. Falls der dvi-Gerätetreiber in der Lage ist, Teile der Ausgabe zu drehen (wie die meisten PostScript-Treiber), kann man unter LaTeX2e die Anweisung \rotatebox aus dem `graphicx'-Package verwenden: \rotatebox[origin=c]{90}{\(\dagger\)} graphicx: CTAN: macros/latex/required/graphics/ 8.1.4 Wie erzeuge ich ein Zeichen für `trademark' (TM), `registered trademark' (R) oder `copyright' (C)? Diese Zeichen durch Box-Konstruktionen zusammenzubauen, ergibt in den meisten Fällen sehr unbefriedigende Ergebnisse. Unter LaTeX2e hat man mit der Anweisung \textcircled{} eine sehr einfache Möglichkeit dafür, jedoch erhält man nur für einzelne Zeichen, wie für das `c' im Copyright-Zeichen \copyright, ein einigermaßen gutes Ergebnis. Eine erste Näherung für das Trademark-Zeichen (TM) ist \DeclareRobustCommand {\trademark}{\ensuremath{^{\mathrm{TM}}}}. Sehr viel einfacher und besser sind die fertigen Zeichen, wie \texttrademark, aus den `Text-Companion'-Fonts `tc...' aus dem `EC'- Schrift-Paket. Unter LaTeX2e gibt es zur einfachen Einbindung das `textcomp'-Package. Beginnend mit LaTeX2e von Dezember 1995 gibt es standardmäßig neben der Definition für das Copyright-Zeichen auch Definitionen für die Zeichen `trademark' und `registered trademark' (\texttrademark, \textregistered). Seit LaTeX2e vom Dezember 1997 ist das Paket `textcomp' in der LaTeX2e-Verteilung enthalten. tc-Fonts: CTAN: fonts/ec/ 8.1.5 Wie kann man ein nicht kursives griechisches mu erzeugen? In den Text-Companion-Fonts befindet sich ein aufrechtes mu, das man beispielsweise für Mengenangaben benötigt. \usepackage{textcomp} % seit 1997/12/01 in der Standardverteilung \textmu 8.1.6 Wie bekomme ich das Währungssymbol für den Euro? Die `Text-Companion'-Fonts enthalten das Euro-Symbol, wobei dieses nicht der offiziell festgelegten Version entspricht. \usepackage{textcomp} \texteuro {\sffamily\texteuro} Ebenso kann man sich notfalls ein eigenes, ebenso nicht konformes Euro- Symbol zusammensetzen: \newcommand\euro{{\sffamily C% \makebox[0pt][l]{\kern-.70em\mbox{--}}% \makebox[0pt][l]{\kern-.68em\raisebox{.25ex}{--}}}} Mit dem Paket `eurosym' gibt es einen Satz an Fonts mit dem Euro-Symbol, das der offiziell festgelegten Form des Symbols entspricht. Mitgeliefert wird ein LaTeX-Paket zur Einbindung, so daß man mit \euro ein offizielles zur Schriftgröße passendes Euro-Symbol erhält. Abweichend von der offiziellen Vorgabe wird es, um ein besseres Schriftbild zu erreichen, auch fett und schräg gesetzt. Dieselbe Anweisung \euro unterstützt auch das Paket `europs'. Es erfordert die bei Adobe verfügbaren PostScript-Fonts mit dem Euro- Symbol. Daneben existiert mit dem Paket `eurosans' eine weitere LaTeX- Einbindung, das das Euro-Symbol aus der von Adobe erstellten PostScript- Font-Familie `EuroSans' verwendet. Daneben enthält auch die im PostScript-Type-1-Format vorliegende Schrift `Martin Vogels Symbole (marvosym)' ein Euro-Symbol. In dieser Schrift ist außerdem jeweils ein Euro-Symbol, das zu den Schriften Times, Helvetica und Courier paßt, enthalten. \usepackage{marvosym} % bei der Schrift enthalten \EUR \EURtm \EURhv \EURcr Und auch das Paket `China2e', mit dem chinesische Kalendersymbole erzeugt werden können, enthält Fonts mit dem Euro-Symbol, das man mit der Anweisung \Euro bekommt. Desweiteren kann im Zusammenhang mit der Verwendung von Euro-Symbolen das Paket `euro' sehr hilfreich sein. Es bietet vielfältige Möglichkeiten der Umrechnung von Euro in andere Währungen und umgekehrt. eurosym: CTAN: fonts/eurosym/ europs: CTAN: fonts/europs/ http://www.adobe.com/ eurosans: CTAN: macros/latex/contrib/supported/eurosans/ marvosym: CTAN: fonts/psfonts/marvosym/ china2e: CTAN: macros/latex/contrib/supported/china2e/ euro: CTAN: macros/latex/contrib/supported/euro/ 8.1.7 Wie bekomme ich ein Entspricht-Symbol? Ein Entspricht-Symbol kann man sich entweder mit \newcommand{\entspricht}{\mathrel{\widehat{=}}} oder mit \newcommand{\entspricht}{\stackrel{\scriptscriptstyle\wedge}{=}} definieren. Die Anweisung \mathrel{}, die in \stackrel implizit bereits enthalten ist, sorgt dafür, daß korrekte Abstände vor und nach einem so definierten Symbol verwendet werden. 8.1.8 Wie bekomme ich das Symbol für Durchmesser? Die einfachste Lösung ist \O{}. Empfehlenswerter ist jedoch ein Symbol aus den AMS-Schriften: \usepackage{amssymb} \(\varnothing\) AMS-Fonts: CTAN: fonts/amsfonts/ amssymb: CTAN: fonts/amsfonts/latex/ 8.1.9 Wie kann ich ``\'', ``<'', ``>'' und weitere Sonderzeichen im Text benutzen? Die Zeichen, die in LaTeX eine besondere Bedeutung haben, und andere Sonderzeichen mußten früher mehr oder weniger kompliziert erzeugt werden oder man mußte auf den Formelsatz ausweichen. Unter LaTeX2e gibt es nun einfachere Anweisungen, wobei man eine LaTeX2e-Version vom Dezember 1995 oder neuer verwenden sollte. Unter anderem sind folgende Symbole definiert: Text-Anweisung Formelsatz Symbol oder Symbol-Beschreibung \textbackslash \backslash \ \textbar \mid | \textless < < \textgreater > > \textasciicircum \hat ^ \textasciitilde \tilde ~ \textbullet \bullet gefüllter Kreis auf halber Höhe \textperiodcentered \cdot · \textvisiblespace (n.v.) sichtbares Leerzeichen Näheres findet man in der Datei ``usrguide.tex'' (``LaTeX2e for authors''). usrguide: CTAN: macros/latex/base/usrguide.tex 8.2 Mathematischer Formelsatz 8.2.1 Für Zahlenbereiche möchte ich die Symbole für N, Z, Q, R, C mit Doppelstrich verwenden. Wie bekomme ich diese Zeichen? Ursprünglich wurden diese Symbole mit fetten Buchstaben geschrieben. Da dies mit Kreide auf einer Tafel (`blackboard') sehr umständlich wäre, hat man die Schreibweise mit den Doppelstrichen erfunden. Die einfachste Möglichkeit ist daher, die Symbole einfach fett zu drucken, also \mathbf {N} (bzw. \verb{\bf N} in Plain-TeX und LaTeX 2.09). So auf die Schnelle ist auch die `poor man's solution' mit \(\mathsf{I\!\!\:N}\) ausreichend. Jedoch wird diese Lösung spätestens für die ganzen, rationalen und komplexen Zahlen (Z, Q, C) schwieriger. Ansonsten könnte man auch auf \mathcal (\cal in LaTeX 2.09) und bei Verwendung von AMS- (La)TeX auf \mathbb bzw. \Bbb ausweichen. Es gibt aber auch folgende Schriften, die Buchstaben mehr oder weniger so wie `an der Tafel geschrieben' enthalten: * `bbold' (von Alain Jeffrey) ohne Serifen, zwei dünne Striche, vollständiger Zeichensatz. * `mathbbol' (von Jörg Knappen) definiert AMS-(La)TeXs \mathbb-Anweisung so um, daß statt der Original-AMS- die `bbold'-Schriften verwendet werden. * `doublestroke' (von Olaf Kummer) mit Serifen (ein dicker und ein dünner Strich) und in neuer Version ohne Serifen (gleichmäßige Dicke), nur Großbuchstaben und 1, k, h. * `bbm' (von Gilles F. Robert) sollte allen Wünschen gerecht werden, alle Varianten, wie fett, mit oder ohne Serifen etc. Die Auswahl einer dieser Schriften ist reine Geschmackssache. Eine Hilfe dazu bietet die Übersicht in der PostScript-Datei ``blackboard.ps''. amslatex: CTAN: macros/latex/required/amslatex bbold: CTAN: fonts/bbold/ mathbbol: CTAN: macros/latex/contrib/supported/jknappen/ doublestroke: CTAN: fonts/doublestroke/ bbm: CTAN: fonts/cm/bbm/ CTAN: fonts/cm/sauter/holin/bbm/ CTAN: macros/latex/contrib/supported/bbm blackboard.ps: CTAN: documentation/blackboard/blackboard.ps 8.2.2 Für Lagrange-Dichten hätte ich gern ein geschwungenes L; \mathcal {L} ist nicht das, was ich wünsche! Schreibschriftbuchstaben für den Mathematiksatz (nur Großbuchstaben) sind in den `rsfs'-Schriften (Ralph Smith Formal Script) enthalten. Sie können mit dem Paket `mathrsfs' und dem Befehl \mathscr{L} eingebunden werden. Das Paket `calrsfs' ergibt Schreibschriftbuchstaben anstelle der kalligraphischen Buchstaben mit dem Befehl \mathcal{L}. rsfs: CTAN: fonts/rsfs/ CTAN: fonts/cm/sauter/holin/rsfs/b-rsfs.mf mathrsfs: CTAN: macros/latex/contrib/supported/jknappen/ calrsfs: CTAN: macros/latex/contrib/other/calrsfs/ 8.2.3 Ich suche das Zeichen ... für den Formelsatz, und kann es nicht in den Standardfonts finden? Zeichen, die in den CM-Fonts fehlen, sind mit wirklich sehr großer Wahrscheinlichkeit in den AMS-Fonts `msam' oder `msbm' vorhanden. Die Einbindung in LaTeX erfolgt mit dem Paket `amsfonts', die Einbindung in Plain-TeX mit ``\input amssym.tex''. Nähers dazu siehe auch ``amsfndoc.tex''. amsfonts: CTAN: fonts/amsfonts/ amssym: CTAN: fonts/amsfonts/plaintex/amssym.tex amsfndoc.tex: CTAN: fonts/amsfonts/doc/amsfndoc.tex 8.2.4 Warum fügt TeX in einer mathematischen Formel hinter einem Dezimalkomma einen kleinen Zwischenraum ein? Die meisten TeX-Makropakete und -Formate gehen davon aus, daß man einen Dezimalpunkt statt eines -kommas verwendet. Für den Dezimalpunkt, der in einer mathematischen Formel die Bedeutung eines `Ordinary'-Symbols hat, wird daher zwischen Ziffern kein zusätzlicher Zwischenraum eingefügt. Das Komma hat in Formeln die Bedeutung eines `Punctuation'-Symbols, man kann es daher als Trennzeichen in einer Aufzählung verwenden, da TeX mit einem kleinen Zwischenraum dafür sorgt, daß Formeln wie `f(x, y)' gut aussehen. Das Problem des falschen Abstandes für ein Dezimalkomma kann man auf verschiedene Arten beheben. Für einzelne Fälle mag es reichen, das Komma einfach mit {...} zu klammern, da geklammerte Formelteile diesselben Abstände wie ein `Ordinary'-Symbol bekommen: $\pi = 3{,}1415\ldots$ Eine andere Methode erklärt das Komma zu einem `Ordinary'-Symbol statt eines Trennzeichens: %%%% alte Definition: %% \mathcode`\,="613B %%%% neue Definition: \mathcode`\,="013B und wenn man statt der \mathcode-Zuweisung die Anweisung \DeclareMathSymbol in LaTeX2e verwendet: %%%% alte Definition: %% \DeclareMathSymbol{,}{\mathpunct}{letters}{"3B} %%%% neue Definition: \DeclareMathSymbol{,}{\mathord}{letters}{"3B} Der Preis hierfür ist natürlich, daß in `f(x,y)' der zusätzliche Zwischenraum fehlt. Aber auch das läßt sich in den Griff bekommen, etwa mit Definitionen wie % make ',' an ordinary Symbol in decimal numbers \mathchardef\CommaOrdinary="013B \mathchardef\CommaPunct ="613B \mathcode`,="8000 % , im Math-Mode aktiv ("8000) machen {\catcode`\,=\active \gdef ,{\obeyspaces\futurelet\next\CommaCheck}} \def\CommaCheck{\if\space\next\CommaPunct\else\CommaOrdinary\fi} Hiermit ist es möglich, zwischen `3,1415' und `f(x, y)' zu unterscheiden; steht hinter dem Komma ein Leerzeichen, ist das Trennzeichen gemeint, sonst das Dezimalkomma. 8.2.5 AmS-LaTeX: Was ist der Unterschied zwischen dem Paket `amstex' und `amsmath'? Dies wird in der Datei ``diff12.tex'' des AmS-LaTeX-Packages erläutert: In AmS-LaTeX Version 1.0 und 1.1, beide nur für LaTeX 2.09, war `amstex' das Hauptpaket, das mehr oder weniger direkt aus Michael Spivaks AmS- TeX-Makros entstanden ist. AmS-LaTeX Version 1.2 für LaTeX2e enthält nun neben `amstex' ein neues Paket namens `amsmath', das nun unabhängig von `amstex' weiterentwickelt werden kann. `amstex' kann dadurch eingefroren werden, so daß alte Dokumente weiterhin unverändert formatiert werden können. Für neue Dokumente sollte man `amsmath' verwenden, da nur noch dieses Paket unterstützt und weiterentwickelt wird. Die Unterschiede zwischen `amsmath' und `amstex' sind der Dokumentation in der Datei ``diff12.tex'' zu entnehmen. amslatex: CTAN: macros/latex/required/amslatex/ diff12.tex: CTAN: macros/latex/required/amslatex/math/diff12.tex 8.2.6 Wieso bekomme ich mit AmS-LaTeX, wenn ich eigene Umgebungen, die `equation', `gather' `align', `alignat', `flalignat' oder `split' verwenden, Fehlermeldungen? Mit AmS-LaTeX funktionieren Definitionen wie \newenvironment{myalign}{\begin{align}}{\end{align}} \newcommand{\ba}{\begin{align}} \newcommand{\ea}{\end{align}} nicht mehr, weil diese Umgebung zuerst die komplette Formel einlesen müssen, da die Satzalgorithmen so geschrieben, daß diese Formel mehrmals durchlaufen werden muß. Damit man dennoch eigene Umgebungen definieren kann, ist statt \begin {align} die Anweisung \align, statt \end{align} die Anweisung \endalign in der Definition zu verwenden: \newenvironment{myalign}{\align}{\endalign} Die Definition von Abkürzungsmakros für diese Umgebungen, wie oben gezeigt, ist zwar mit einem Trick möglich. Jedoch sollten Umgebungen grundsätzlich auch als solche im Dokument erkennbar sein, so daß von solchen Abkürzungsmakros abgeraten und der Trick nicht verraten wird. Näheres findet man in der Datei ``technote.tex'', das Teil der Dokumentation von AmS-LaTeX. technote.tex: CTAN: macros/latex/required/amslatex/math/technote.tex 8.2.7 AMS-Fonts: Ein altes Dokument benutzt die Fonts `msxm' und `msym'. Wo kann ich diese finden? Die Fonts `msxm' und `msym' sind veraltet und wurden vor einigen Jahren durch die Fonts namens `msam' und `msbm' ersetzt. Beide Fonts sind im AMS-Font-Paket enthalten. Selbst wenn man die Quellprogramme für die beiden veralteten Fonts `msxm' und `msym' hätte, könnte man aus diesen keine gf- oder pk-Dateien erzeugen, da die Fonts `msxm' und `msym' mit dem Vorgänger des aktuellen METAFONT-Programmes namens `MF79' in der Sprache `SAIL' geschrieben waren. Aus diesem Grund wurden die beiden Fonts auch nur als pxl- oder pk-Dateien verteilt. msxm/msym: CTAN: fonts/vf-files/msx2msa/ (enthält virtuelle Fonts für `msxm' und `msym', die die realen Fonts `msam' und `msbm' verwenden) 8.2.8 Das Integral- und Summationszeichen ist für Dokumente, die in 11pt oder gar 12pt gesetzt sind, zu klein. Den Math-Extension-Font `cmex10', aus dem die `großen' Symbole stammen, sollte man nicht einfach vergrößern, da einige Parameter dieses besonderen Fonts den mathematischen Formelsatz in TeX bestimmen. Da es bisher für 11pt und 12pt keine speziellen Math-Extension-Fonts gibt, verwendet LaTeX2e für alle Schriftgrößen den 10pt-Font `cmex10'. Mit dem Paket `exscale' verwendet LaTeX2e skalierte `cmex10'-Fonts und paßt die Anweisungen \big, \bigg etc. entsprechend an. exscale.sty: CTAN: macros/latex/base/exscale.sty 8.2.9 Wie vermeide ich den Fehler `! Double superscript.', den ich für $a^b^c$ erhalte? Der Term a hoch b hoch c ist nicht eindeutig, da er entweder als (a^b)^c oder als a^(b^c) interpretiert werden kann. Anstatt nun eine möglicherweise falsche Interpretation des Terms anzunehmen, meldet TeX obigen Fehler. Diesen muß man durch explizite Klammerung ${a^b}^c$ bzw. $a^{b^c}$ auflösen, was dann zu Unterschieden in den Schriftgrößen führt. Das gleiche Problem stellt sich auch bei mehrfacher Indizierung $a_b_c$, wo man die Mehrdeutigkeit ebenso durch Klammerung auflösen muß. 8.2.10 Wie setzt man physikalische Einheiten, etwa Längenangaben? Es gelten einigen Grundregeln, von denen die meisten das Paket `units' automatisch korrekt erledigt: * In wissenschaftlichen Werken werden Einheiten aufrecht und vor allem bei längeren Ausdrücken, etwa $F = 400\,\mathrm{kN}$, im Mathe-Modus gesetzt. * Falls die Integration etwa in einen halbfetten Textteil wichtiger als die physikalische Korrektheit ist, sollte Textmodus, etwa \textbf{... 3\,m ...}, verwendet werden. Hinweis: Der Unterschied zwischen Text- und Mathemodus wird deutlicher, wenn man mittels \renewcommand {\familydefault}{cmss} eine Serifenlose verwendet. * Zwischen Zahl und Dimension findet kein Zeilenumbruch statt. * Als Abstand zwischen Zahl und Dimension wählt man \,. Dagegen sehen die Richtlinien des Springer-Verlags ~ als Abstand vor. * Einheiten werden _nicht_ in eckige Klammern, wie etwa [N], gesetzt. Die richtige Schreibweise ist $[F] = \mathrm{N}$. * In Tabellen stehen Einheiten in runden Klammern in einer eigenen Zeile im Tabellenkopf, nicht etwa in jeder Zelle: ========================= Erhoehte Reduktion Druck bei Rolle 44 (mm) (MPa) ------------------------- 5 8 ... units: CTAN: macros/latex/contrib/supported/units 8.3 Chemischer Struktur- und Formelsatz 8.3.1 Wie kann ich chemische Strukturformeln mit LaTeX setzen? Die folgenden Pakete sind eine unvollständige Auswahl (Freiwillige?!). Ob sie unter LaTeX2e, LaTeX 2.09 oder Plain-TeX verwendbar sind, muß, falls dies nicht vermerkt ist, selbst getestet werden. * PPCHTeX: Typesetting Chemical Formulas in TeX, von Hans Hagen und A.F. Otten Auf PiCTeX oder PSTricks basierendes Paket, mittlerweile das flexibelste und umfangreichste Paket. PPCHTeX ist für das TeX-Format ConTeXt entwickelt worden, kann aber auch mit Plain-TeX und LaTeX (2e und 2.09) eingesetzt werden. Eine ältere Version ist in den Proceedings of the 9th European TeX Conference EuroTeX'95, Arnhem, S. 197-222 und TUGboat 17(1), März 1996, S. 54-66 beschrieben. Für PPCHTeX gibt es eine mail-basierte Diskussionsliste, siehe Abschnitt 1.3.4. * XymTeX: A Macro Package for Typsetting Chemical Structural Formulas, von Shinsaku Fujita Dieses System ist nach PPCHTeX das umfangreichste. Es verwendet vorgefertigte Molekülklassen, in denen die Atompositionen vom Anwender belegt werden können. Durch die `Kondensation' solcher Klassen lassen sich so ziemlich alle denkbaren Moleküle zaubern. Ohne Handbuch (127 Seiten) und Zeit aber eher unbrauchbar, weil sehr kompliziert. Eine Beschreibung findet sich auch in der TUGboat 16(1), S. 81-88. * Chemstruct: Chemische Strukturformeln mit TeX, von Michael Ramek Hier gibt man im wesentlichen von einem Bezugsatom ausgehend die Art und die Himmelsrichtung der Bindung an und gelangt so recht schnell zu brauchbaren Ergebnissen. So hangelt man sich von Atom zu Atom... (Handbuch mit 18 S.) * ChemTeX: Typesetting Chemical Equations using LaTeX Scheint auch mit Molekülklassen zu arbeiten, wenn auch längst nicht so komplex wie XymTeX, damit anwendungsfreundlicher, aber auch nur für einen begrenzten Satz an Strukturen geeignet... (Handbuch mit 42 S.) * Chemsym - Chemical Symbols, von Mats Dahlgren Vereinfacht die Eingabe und den Satz von chemischen Reaktionsformeln, indem eine große Menge von chemischen Symbolen vordefiniert werden. Für LaTeX2e, mit Dokumentation. * streeTeX - One more Macro Package for typesetting Structural Formulae with LaTeX streeTeX, ein Kunstwort aus `structure' und `tree', verwendet emTeX- Specials zum Zeichnen der Moleküle. Molekülbindungen werden dabei von einem Atom ausgehend in 12 verschiedene Richtungen gezeichnet. Außerdem können NMR-Massenspektren gezeichnet werden. (Handbuch mit 20 Seiten, englisch oder russisch) * OCHEM OCHEM ist ein Paket für den Satz chemischer Strukturformeln und Reaktionsschemata. Es besteht aus einem Perl-Script, das in einer speziellen Sprache formulierte Reaktionen in LaTeX- oder PostScript- Graphiken konvertiert, die automatisch in ein Dokument eingebunden werden können. Elemente eines Schemas sind Formeln, die lineare, verzweigte oder konvergente Reaktionsketten bilden und automatisch angeordnet werden. Elemente einer Formel sind Bindungen (Richtung/ Länge), Textsymbole und Ringe bzw. allgemeine Strukturen. Die Beschreibung erfolgt teilweise nach geometrischen Gesichtspunkten, teilweise durch abstrakte Befehle. (Handbuch mit vielen Seiten und Beispielen) Daneben gibt es noch Programme wie ChemDraw, ChemWindow o.ä., bei denen man die erstellte Strukturformel als PS-Datei ausgeben und dann in (La)TeX einbinden kann. PPCHTeX: http://www.pragma-ade.nl/ppchtex.htm CTAN: macros/context/context/cont-ppc.zip PPCHTeX-Datenbank: http://www.caw.de/walram/ppchtex/00index.html XymTeX: CTAN: macros/latex/contrib/other/xymtex/ chemstruct: CTAN: macros/latex209/contrib/chemstruct/ chemtex: CTAN: macros/latex209/contrib/chemtex/ chemsym: CTAN: macros/latex/contrib/supported/chemsym/ streeTeX: CTAN: macros/latex/contrib/supported/streetex/ OCHEM: CTAN: support/ochem/ 8.3.2 Bei der Verwendung des Paketes `chemtex' mit LaTeX2e erhalte ich bei der Zuweisung \textfont1=\tenrm einen Fehler. Abhilfen? \tenrm ist ein alter, nur intern in LaTeX 2.09 zu verwendender Name eines Font (siehe auch Abschnitt 5.2 ``LaTeX2e - Probleme beim Umstieg''). Mit dem Paket `rawfonts' kann man diese Namen (nach- )definieren: \usepackage[only,tenrm]{rawfonts} rawfonts: CTAN: macros/latex/required/ 8.3.3 Das Makro \chemical, das u.a. auch in Helmut Kopka, ``LaTeX - eine Einführung'' beschrieben wird, funktioniert ebenso nicht mehr. Was muß man ändern? Der im Makro (das aus dem TeXbook stammt!) verwendete Name \tensy des Math-Symbol-Font ist nur in Plain-TeX und LaTeX 2.09 definiert. LaTeX2e lädt darüber hinaus die für den mathematischen Formelsatz notwendigen Fonts erst zu Beginn der ersten zu setzenden Formel, so daß man auch durch Nachdefinition mit Hilfe des Paketes `rawfonts' in bestimmten Situationen einen Fehler bekommen kann. Hier ist eine für LaTeX2e verwendbare Definition von \chemical (die man in eine .sty-Datei schreiben oder mit \makeatletter ... \makeatother klammern muss): \DeclareRobustCommand{\chemical}[1]{% {\(\m@th \edef\resetfontdimens{\noexpand\)% \fontdimen16\textfont2=\the\fontdimen16\textfont2 \fontdimen17\textfont2=\the\fontdimen17\textfont2\relax}% \fontdimen16\textfont2=2.7pt \fontdimen17\textfont2=2.7pt \mathrm{#1}% \resetfontdimens}} 8.4 Notensatz 8.4.1 Wie kann ich mit TeX Noten setzen? Notensatz mit TeX begann vor vielen Jahren mit dem Paket MuTeX, mit dem einstimmiger Notensatz möglich war. Auf dessen Basis entwickelte Daniel Taupin MusicTeX, das durch Ergänzungen insbesondere von Ross Mitchell und Andreas Egler zu MusiXTeX wurde. Von Egler gibt es auch noch eine Testversion namens OpusTeX. Die MuTeX-Entwicklung wurde schon vor der endgültigen Fertigstellung eingestellt. MusicTeX wird gewartet, MusiXTeX wird gewartet und weiterentwickelt. MuTeX, MusicTeX und MusiXTeX sind auf CTAN verfügbar. Dorthin kommen Sie von http://www.gmd.de/Misc/Music/, wo Sie auch zusätzliche Erweiterungen, Preprozessoren etc. finden. Neue Benutzer sollten ausschließlich MusiXTeX verwenden und möglichst auch einen der Preprozessoren wie beispielsweise `PMX' oder speziell für Chor- und Liedsatz `M-Tx'. Zu diesen drei Paketen gibt es in LaTeX geschriebene Dokumentation: MusiXTeX 116 Seiten, PMX 18 Seiten, M-Tx 34 Seiten. Ein weiteres Projekt, welches sich mit dem Notensatz befaßt, ist `LilyPond'. Näheres dazu siehe http://www.cs.uu.nl/~hanwen/lilypond/. 8.4.2 Wer kann mir bei Fragen zu Notensatz mit TeX helfen? Hilfe findet man oft in der MuTeX-Mailing-Liste (siehe Frage 1.3.4). 8.5 Verschiedenes 8.5.1 Wie kann ich in einer tabular-Umgebung eine Spalte speziell setzen, ohne dies in jedem Eintrag zu wiederholen? Das Paket `array' erweitert die Umgebungen `array' und `tabular' um weitere Deklarationen, wie >, <, !, m oder p, in der Tabellenpräambel. So wird bei ``>{text}'' der Teil ``text'' direkt vor die folgende Spalte eingefügt, so daß beispielsweise nach \begin{tabular}{c>{\scshape}cc} die zweite der drei Spalten in Kapitälchen gesetzt. array: CTAN: macros/latex/required/ 8.5.2 Wieso kann ich in einer tabular-Umgebung die letzte Spalte nicht mit \raggedright rechtsbündig setzen? \raggedright definiert die Anweisung \\ um, die in den Umgebungen `tabular' und `array' zur Markierung des Zeilenendes benutzt wird. In LaTeX2e und den Paketen `array' und `longtable' existiert daher seit Dezember 1994 die neue Anweisung \tabularnewline, die man für diesen Zweck anstelle von \\ verwenden kann. Für andere Pakete und ältere Versionen kann man auch folgenden Trick aus dem Buch `Der LaTeX-Begleiter' (siehe Abschnitt 2.4.1) anwenden: \newcommand{\PreserveBackslash}[1]{\let\temp=\\#1\let\\=\temp} Statt einem einfachen \raggedright verwendet man in einer Tabelle dann \PreserveBackSlash{\raggedright}. Ebenfalls nützlich ist in diesem Zusammenhang die folgende Zeile \usepackage[NewCommands]{ragged2e} zu Beginn des Dokuments. Damit wird eine bessere Trennung innerhalb eines mittels \raggedright rechtsbündig gesetzten Absatzes bewirkt. ragged2e: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ms/ 8.5.3 Wie erreiche ich, daß mit `tabular' erstellte Tabellen bündig mit dem linken Rand gesetzt werden? Zwischen den Spalten einer `tabular', aber auch links von der ersten und rechts von der letzten Spalte, wird üblicherweise ein Zwischenraum der Breite \tabcolsep eingefügt. Um diesen zu unterdrücken, muß man in die Tabellenpräambel die Anweisung ``@{}'' einfügen, also beispielsweise \begin{tabular}{@{}ll@{}} ... % ^^^ ^^^ \end{tabular} Die Anweisung ``@{text}'' sorgt dafür, daß ``text'' _statt_ eines Spaltenzwischenraums eingefügt wird. ``@{}'' unterdrückt also, daß zwischen zwei Spalten Zwischenraum eingefügt wird. Daran sollte man auch bei \multicolumn-Anweisungen denken, die sich über die erste bzw. letzte Spalte etwa einer dreispaltigen Tabelle erstrecken: \multicolumn{2}{@{}l}{Spalten 1 und 2} & bla \\ bzw. bla & \multicolumn{2}{l@{}}{Spalten 2 und 3} \\ 8.5.4 Ich erhalte die Fehlermeldung `! You can't use \spacefactor in vertical mode.' oder `Command \@ already defined.'. Mache ich etwas falsch? In den meisten Fällen liegt die Schuld an der (Re-)Definition eines internen Makros, also eines Makros mit einem At-Zeichen `@' am Anfang des Namens. Beispielsweise tritt der erstgenannte Fehler nach der Definition \renewcommand{section}{% \@startsection {section}{1}{\z@}{-3.5ex plus-1ex minus-.2ex}% {2.3ex plus.2ex}{\normalfont\Large\bfseries}} in der Dokumentpräambel auf. Man beachte, dass sowohl `\@startsection' neben `\z@' ein At-Zeichen im Namen haben und daher normalerweise als Folge der Tokens `\@', `s', `t', ... `n' und nicht als ein Token `\@startsection' gelesen wird. Vermeiden kann man diesen Fehler, indem man die Definition einfach in einer .sty-Datei vornimmt oder in der Präambel mit \makeatletter ... \makeatother klammert. 8.5.5 Wie kann ich erreichen, daß ein Zähler bei Erhöhung eines anderen Zählers zurückgesetzt bzw. nicht zurückgesetzt wird? Mit der Deklaration \@addtoreset{equation}{section} kann man erreichen, daß der Gleichungszähler immer dann auf Null zurückgesetzt wird, wenn der Abschnittszähler erhöht wird. Diese Deklaration wird implizit aufgerufen, wenn man in der Deklaration des Gleichungszählers das optionale Argument verwendet, also \newcounter{equation}[section]. Soll das Gegenteil erreicht werden, so wird das Paket `remreset' benötigt, das die Deklaration \@removefromreset implementiert, mit der man durch \@removefromreset{equation}{section} obiges nachträglich wieder rückgängig machen kann. remreset: CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle/remreset.sty 8.5.6 Kann ich auch auf meinem System Umlaute und andere Sonderzeichen direkt mit der Tastatur in mein LaTeX-Dokument eingeben? Ja. Zu diesem Zweck dient das Standard-LaTeX-Paket `inputenc'. Es setzt die leider nicht standardisierten Zeichen mit einem Code>127 in eine einheitliche für TeX verständliche Kodierung um. Damit dies so wie gewünscht erfolgt, muß als Paketoption die zutreffende Kodierung des jeweiligen Betriebssystems angegeben werden: \usepackage[Kodierung]{inputenc} Die folgenden Angaben und weitere sind für `Kodierung' möglich: latin1 - Die meisten Unix-Systeme und VMS. ansinew - Windows 3.x, 9x, NT. Geringe Abweichungen zu `latin1'. cp437de - MSDOS. cp850 OS/2, auch mit MSDOS, falls explizit - die Codepage IBM-850 benutzt wird. applemac - Apple-Macintosh. Dokumente, die unter Verwendung von `inputenc' geschrieben sind, können trotz unterschiedlicher Zeichenkodierung in den meisten Fällen auch auf fremden Systemen übersetzt werden. Eine Mischung unterschiedlicher Kodierungen ist allerdings nicht möglich. Siehe dazu auch http://members.gaponline.de/werdenfels.gym/tex/umlaute.html 8.5.7 Wie kann ich Umlaute in Texinfo-Dokumenten verwenden? Gibt es eine deutsche/internationalisierte Version von Texinfo? Mit der aktuellen Version 4.0 können Umlaute mit dem Makro @" (Bsp: @"A), Akzente mit @' (Bsp: @'e) usw. eingegeben werden. Darüberhinaus existieren auch die Lettern wie @ss{}, die Ligaturen @AE{}, @ae{}, @OE{} und @oe{}, die Lettern mit Ring @AA{} und @aa{}, die durchgestrichenen Lettern @O{} und @o{} und einige mehr. Die Unterstützung auch der deutschen Sprache ist in neueren Versionen bereits enthalten. http://texinfo.org 8.5.8 Wie kann ich die Fehlermeldung `Text line contains an invalid character' abstellen, die ich unter emTeX bekomme, sobald ich Umlaute verwende? Um Umlaute verwenden zu können, muß man unter emTeX eine Formatdatei ``8-bit clean'' erzeugen, da sonst alle Zeichen mit Code>127 auf das Zeichen 127 (= ^^?) abgebildet werden, das in TeX normalerweise als `invalid' deklariert ist. ``8-bit clean'' werden Formatdateien mit makefmt 8bit ... (bzw. `tex -i -8 ...') erstellt. 8.5.9 Wie kann man mit LaTeX Serienbriefe erstellen? Die Klasse `scrlettr' des KOMA-Script-Paketes und die Klasse `akletter', beide zur Erstellung von Briefen gedacht, unterstützen die Erstellung von Serienbriefen. Neben diesen gibt es mit den LaTeX-Paketen `mailing', `textmerg', `finder' und `formletter' noch weitere Pakete für Serienbriefe. Für eine kleinere Anzahl von Serienbriefen kann man den Text des Briefes auch in einem Makro mit \newcommand definieren, wobei man die für jeden Empfänger unterschiedlichen Textteile diesem Makro als Parameter übergibt. Anschließend wird dieses Makro dann mehrmals mit jeweiliger Anrede, Name, Straße, Ort u.s.w. aufgerufen. koma: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/ akletter: CTAN: macros/latex/contrib/supported/akletter/ mailing: CTAN: macros/latex/contrib/supported/mailing/ textmerg: CTAN: macros/latex/contrib/supported/textmerg/ finder: CTAN: macros/latex209/contrib/letter/finder/ formletter: CTAN: macros/generic/formlett.sty 8.5.10 Wie kann ich in LaTeX mehrere `enumerate'-Umgebungen verwenden, ohne daß der Zähler immer wieder zurückgesetzt wird? Mit dem im Paket `mdwlist' enthaltenen Anweisungen \suspend{enumerate} und \resume{enumerate} kann der Zähler für die Aufzählungspunkte entsprechend gesetzt werden. mdwlist: CTAN: macros/latex/contrib/supported/mdwtools 8.5.11 Wie kann ich den Dateinamen meines LaTeX-Dokuments innerhalb des Dokuments ausgeben? Man verwende \jobname.tex für diesen Zweck. Eine portable Lösung, um auch das Verzeichnis, in dem sich die Datei befindet, zu erhalten, existiert nicht. 8.5.12 Meine Versuche, \figurename bzw. \tablename bei Verwendung des Pakets `babel' umzudefinieren, mißlingen. Was kann ich tun? Die naheliegende Lösung \renewcommand{\figurename}{Abb.} \renewcommand{\tablename}{Tab.} funktioniert so mit dem Paket `german'. Das Paket `babel' schaltet jedoch erst zu Beginn des Dokuments auf die gewählte Sprache um. In diesem Fall werden dann \figurename und \tablename auf die in `babel' definierten Standardwerte `Abbildung' bzw. `Tabelle' gesetzt. Mit folgender Definition kann das Problem gelöst werden: \usepackage[german]{babel} \addto\captionsgerman{% \renewcommand{\figurename}{Abb.}% \renewcommand{\tablename}{Tab.}% } 8.5.13 Ich habe neue Dateien zu dem TeX-Baum hinzugefügt, wieso werden sie von TeX bzw. LaTeX nicht gefunden? Um die Suche nach Dateien zu beschleunigen, verwenden einige TeX-Systeme eine Datenbank mit den Dateinamen im TeX-Baum. Werden neue Dateien hinzugefügt oder Dateien entfernt, so muß man bei diesen System die Datenbank auf den aktuellen Stand bringen. Unter teTeX oder fpTeX geht das durch Aufruf von ``mktexlsr'' oder ``texconfig rehash''; in älteren Versionen muß man ``texhash'' verwenden. Unter MikTeX klickt man auf `Start', `Programme', `MikTeX', `Maintenance', `Refresh Filename Database' oder man ruft in der MS-DOS-Eingabeaufforderung ``initexmf - u'' auf. --- DE-TeX-FAQ Ende Teil 8 ---